VERLOREN ?

 

Schlaraffen – ich weiß aus Erfahrung –

Was es bedeutet, eine Jahrung,

Ganz zu verlieren. Im Exil

Da war ich, irgendwo bei Kiel,

 

Und das bereits im Jahr davor.

Das kam mir da schon seltsam vor.

Doch als ich dann, und das ist wahr,

Wieder zurück in Stade war,

 

Voll Freude und auch Hoffnung gleich,

Auf meine Rückkehr in das Reych,

Wieder zurück zum frohen Sippen

Bereits mit Klängen auf den Lippen

 

Da schlug Corona zu mit Macht,

Hat uns’re Burg dann zu gemacht.

Die Freude wurde zum Verdruss

Jedoch, man sagt, was muss das muss.



Für alle, Euch und eben mich,

Erschien das ziemlich ärgerlich.

Es hallte schon in meinen Ohren:

ZWEI Jahrungen hab‘ ich verloren.

 

Die eine aus profanen Gründen,

Gestraft für irgendwelche Sünden,

Die zweite durch die Pandemie.

Es war schon traurig – aber wie!

 

Jedoch, ich muss Euch eines sagen:

Wenn ihr womöglich mich wollt fragen:

So ganz verloren weit und breit

War dennoch nicht die ganze Zeit.

 

Nun gut, mit uns’rem schönen Spiel

Da gab es in der Tat nicht viel.

Und klar, das haben wir vermisst,

Jedoch, wie es nun einmal ist:


Es gab auch zwischendurch Momente,

von denen ich berichten könnte.

Zum Beispiel, wenn man in der Stadt

Sich zufällig getroffen hat.

 

Sei’s auf dem Markt beim Suppenstand

Sei es im Eingang zu Kaufland

Oder auch beim Spazierengehen 

Wie schön dann, sich einmal zu sehen.

 

Ein kurzer Plausch – ein froh Lulu -

Oft kamen and’re noch hinzu.

Ich fand das einfach wunderbar -

Wie schön, dass ich in Stade war.

 

Und wo ein Treffen nicht gelang

Gab es Gefechstes – breit und lang.

Am Elbgestade - auf und ab

Es niemals ein Vergessen gab.


Ich finde, dass durch diese Zeichen,

bei uns - und auch in and’ren Reychen

Die Freundschaft stets bestehen blieb

Auch dadurch, dass man einmal schrieb.

 

Ob Grüße dann zu Wiegentagen,

Ob Nachrichten zum Weitersagen,

Ob schöne Verse oder Stuss

Vom Kantzler oder Gastricus. 

 

Insofern – öffnet Herz und Ohren

War doch die Jahrung nicht verloren.

Und jetzt - der neue Anfang zeigt,

Wie Alles zum Guten neigt.

 

So schmerzlich diese Zeit auch war,

Wir bleiben doch, wie wunderbar,

Zusammen unter Uhus Schwingen

Das war’s für mich vor allen Dingen.

 

Doch nun? Für uns ist Glück dabei,

Und unsere Glückszahl die heißt ZWEI.

Zwei Pilger und zwei neue Sassen,

Das kann sich wirklich sehen lassen.

 

So können – finde ich – wir alle

Zufrieden sein in jedem Falle.

Lasst froh uns bleiben – ich und Ihr -

Ein dreifach Hoch auf VIER-NULL-VIER!

 

Lulu – Rt. Eisenhans – am 21. Im Lethemond a. U. 162