Das Spiel

Verträumt sitz´ ich am Meeresstrand,
die Brandung wuchtet mit Gebrause
von Gischt gekrönt wild an das Land
-und mein Gehirn,-es machte Pause.

Da selbiges etwas veraltet
und nach Erholung kläglich rief,
hab´ ich auf Schongang es geschaltet,
Meditation wirkt kreativ.

Des Himmels Blau, der Wogen Tanz
vermählen sich in grauen Fernen,
der Sonnenstrahlen Lichterglanz
zaubert in´s Nass:ein Meer von Sternen.

Also vom steifen Wind verweht
der Wellen Spiel sog Sorg und Leid
-verwirklichend ein Bittgebet-
hinaus in die Unendlichkeit.

Spiel: Das ist Freiheit, Glück auf Erden
ein Landeplatz der Phantasie,
spielend zum Menschen wir erst werden,
Spiel ist Geschenk, - vergiss das nie.

Ob Murmeln oder Edelstein,
dem Kinde ist dies völlig gleich,
Du musst nichts tun, Du musst nur sein,
nichts zu erzwingen - macht Dich reich.

Drum lerne von der Welle Spiel,
sie spielt mit sich und ihresgleichen,
ihr Weg allein ist schon ihr Ziel,
sie ist nur da, will nichts erreichen.

So Du nicht spielst, kannst Du durchaus
zu Macht, Erfolg und Geld gelangen,
die Speicher füllen und Dein Haus,
Dein Weib mit eitel Tand behangen.

Doch, wer zum Spielen nicht im Stande,
solch´Seeligkeit niemals erfühlt,
der hat, - dies sei bemerkt am Rande -
sein Leben größtenteils verspielt!

Rt. Herbstprinz am 18.im Lethemond 159